Als Schalke 04 im Hinspiel auf den 1. FC Magdeburg traf, sahen die Fans in der Arena ein großes Spektakel. Magdeburg überrannte die Schalker in der Anfangsphase, führte schnell mit 2:0 und sah dank eines offensiven Feuerwerks wie der sichere Sieger aus.
Die Schalker kamen erst in der 40. Minute im Spiel an, drehten es noch und gewannen mit 4:3 (1:2). Am Samstagabend (20.30 Uhr/Sport1 und Sky) kommt es zum Rückspiel in Magdeburg – doch gibt es wieder ein Spektakel?
Beide Mannschaften haben die große Chance, mit einem Sieg den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld zu schaffen – 29 Punkte nach 23 Spieltagen wären im Abstiegskampf vorerst eine beruhigende Ausbeute.
Es spricht aber viel dafür, dass es für die Königsblauen ein harter Abend werden könnte. Die Magdeburger sind zu Hause vor häufig ausverkauftem Haus viel besser als auswärts, bei den Schalkern ist es genau umgekehrt. Sie haben erst sieben Punkte in fremden Stadien geholt, die vergangenen beiden Auftritte (1:4 in Kaiserslautern, 0:1 in Kiel) waren bedauernswert schlecht, Schalke ergab sich fast wehrlos.
Zudem setzen die Magdeburger unter Trainer Christian Titz auf sehr schön anzuschauenden Ballbesitz-Fußball, haben im Schnitt 60 Prozent während eines Spiels den Ball. S04 wird viel hinterher laufen müssen.
Schalke zuletzt defensiv verbessert
Trainer Karel Geraerts hat sein Team fit gemacht, zuletzt lief Schalke mehr als der Gegner, zu Beginn der Saison war das noch anders. Zudem sind alle Spieler des Kaders gesund, Geraerts hatte die Qual der Wahl. In der Startelf ändert Geraerts nichts - die Spieler, die den SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 bezwangen, sollen es auch in Magdeburg richten. Etwas überraschend: Derry Murkin, vor einer Woche gelbgesperrt, sitzt auf der Bank. Nicht in den Kader haben es Yusuf Kabadayi, Danny Latza, Dominick Drexler und Ibrahima Cissé geschafft.
Auf die Auswärtsschwäche wollte er zwei Tage vor dem Spiel bei der offiziellen Pressekonferenz nicht mehr ausführlich eingehen. „Ich kann 100.000 Gründe nennen und es sind alles Ausreden. Wenn wir auswärts spielen, müssen wir besser sein – ganz einfach“, sagte der 42 Jahre alte Belgier.
Um Schönheit geht es auch Sportdirektor Marc Wilmots nicht. Im Exklusiv-Interview mit der WAZ sagte er, Schalkes Spielweise erinnere ihn ein bisschen an die erste Saison unter Jahrhunderttrainer Huub Stevens 1996/1997. Nicht schön, aber defensivstark – und vorn müsse auch mal eine Standardsituation helfen.
Magdeburgs Trainer Titz warnte vor der stabilen Schalker Defensive und einem gefährlichen Umschaltspiel. Er muss auf Jean Hugonet (gesperrt) und Bryan Teixeira (verletzt). Zu seinem Kader zählen einige Spieler, die in der Knappenschmiede der Schalker ausgebildet wurden: Connor Krempicki, Jason Ceka und Luca Schuler. Auch ein Schalker steht vor einem ganz besonderen Spiel: Der Vater von Paul Seguin, Wolfgang Seguin, ist in Magdeburg ein Vereinsidol.
So spielen die Teams
Schalke: Müller - Kalas, Kaminski, Baumgartl - Brunner, Seguin, Schallenberg, Ouwejan - Idrizi - Churlinov, Karaman. Trainer: Geraerts
1. FC Magdeburg: Reimann - Müller, Elfadli, Heber - Condé, Gnaka, El Hankouri, Bell Bell - Ito, Schuler, Atik. Trainer: Titz
Schiedsrichter: Christian Dingert